Es sind alleine in Deutschland jährlich über 100.000 Menschen, die genau so ihre Krankheit füttern. Mhhhh, klingt unglaublich und ist leider so. Wenn Menschen sich bewusst dafür entscheiden, durch falsche Ernährung, Rauchen, übermäßigen Alkoholkonsum oder permanent negatives Denken und Kommunizieren ihre Krankheit zu füttern, ist das in meiner Welt eine echt mutige Entscheidung. Falls der Wunsch nach Verschlimmerung der Gesundheitssituation oder gar einem vorzeitigeren Ableben angestrebt wird, ist das genau der richtige Weg.
Ich kann so manche Handlungen durchaus nachvollziehen. Als Baby hatte ich sehr häufig Schrei- und Weinkrämpfe, welche meine Mutter zu Schlaflosigkeit und Verzweiflung brachte. Es konnte sich keiner erklären, warum ich als Baby, dem es doch an Nichts fehlte, so viel am Schreien war. Erst mit meinem zweiten Lebensjahr, als ich mich bemerkbar machen konnte, dass mir der Kopf weh tut, haben die Ärzte herausgefunden, dass ich an vererbter Migräne litt, welche ich von meiner Mutter, meinem Vater und Großvater vererbt bekommen habe. Ein Erbe, das ich nur zu gerne abgelehnt hätte, hätte ich eine Wahl gehabt. Die Migräne blieb, nur die Ursachen oder die Auslöser veränderten sich im Laufe der Jahre. Erst war es Magnesium Mangel, dann der Verzehr von Nüssen, Schokolade, Cola und Chips. Also alles was so im heranwachsenden Alter an Zucker und Fett lecker schmeckt. Ich hatte nun die Wahl, meine Ernährung umzustellen und schmerzfrei zu sein oder die Kopfschmerzen füttern und weiter fettes und gezuckertes Zeug zu mir nehmen. Das ist in etwa genauso, wenn Teenager die Akne plagt und sie immer fein weiter Cola und Chips futtern, welches ein wahrer Nährboden für Akne ist. Das Zeug heißt nicht um sonst Pickelbrühe. Nun ja, trotz besserem Wissen, wird also die Krankheit weiter gefüttert und sich beschwert, dass die Pickel und Akne nicht verschwinden. Ich frage mich, wo da das Gefühl vom schmerzfreien Kopf war oder das Bild vom Akne freien Gesicht oder Körper? Scheinbar ist genau da der Schmerz oder die Vision noch nicht groß genug, um das eigene Verhalten zu ändern.
Ich erinnere mich an eine Podcast Folge von RuPaul „What´s The Tee? w/ Michelle Visage Episode 2“, in der Michelle Visage über ihre Autoimmunkrankheit „Hashimoto“ sprach. Hashimoto ist eine Autoimmunkrankheit, welche für eine chronische Entzündung der Schilddrüse verantwortlich ist und diese dabei zerstört wird. im Alter von 24 Jahren ließ sich Michelle Visage Brustimplantate einsetzen. Mit 29 wurde dann bei ihr die Diagnose „Hashimoto“ gestellt. Jahre lang ignorierte sie ihre körperliche Verfassung und fütterte die Krankheit durch die Lebensmittel, die sie zu sich genommen hat. Diese Art und Weise ist es, welche gesundheitliche Herausforderungen begünstigen und zum Entflammen bringen. Freunde, wer die ungeteilte Aufmerksamkeit von Ärzten in seinem Leben haben möchte, ist mit dieser Strategie auf dem besten Weg dahin. Michelle sagte: „Ich füttere meine Krankheit mit den Lebensmitteln, die ich in meinen Mund stecke“. Auch die Art und Weise wie sie aufgewachsen ist, also die Gewohnheit, hat Michelle am ungesunden Essen festhalten lassen. Haarverlust, Panikattacken, Chronisches Fatigue Syndrom waren die Konsequenz. Vor einigen Jahren fand sie durch eigene Recherche heraus, dass auch die Brustimplantate ein Nährboden für die Schilddrüsenentzündung bildeten und sie in Schach hielten. Nun endlich, 30 Jahre später, hat sie ihre Schmerzgrenze erreicht und für sich verstanden, dass es an der Zeit ist, die Gesundheit zu füttern, und dass genau das der richtige Weg ist, ohne die schmerzhaften Folgen ihrer Autoimmunkrankheit zu leben. Michelle Visage hält nun eine Diät ein, die es ihrem Körper erlaubt, fit und gesund, im Rahmen der Möglichkeiten, zu bleiben. Ein weiterer Schritt ins Bewusst-Gesund-Leben war, dass sie ihre Brustimplantate aus ihrem Körper entfernen ließ.